Langzeitpflege

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Jeanette* war 18, ihr Freund 19 Jahre alt, als sie schwanger wurde. Beide wollten es schaffen, ihr Kind großzuziehen. Ohne Berufsausbildung und mit Eltern, die kaum für sich selbst sorgen können, war das schwierig. Jeanette zog zunächst ins Mutter-Kind-Heim. Die Sozialdienste unterstützten sie. Das Paar bezog eine eigene Wohnung. Doch die Probleme blieben und beide mussten sich eingestehen, dass sie nicht optimal für ihr Baby sorgen können. "Das ist nur ein Beispiel, es gibt viele verschiedene Gründe, warum Eltern langfristig nicht für ihre Kinder sorgen können. Die Langzeitpflege ist mit zurzeit 55 Kindern die häufigste Pflegschaftsform", erklärt Teresa Moser vom Pflegefamiliendienst.

In Langzeitpflegefamilien werden Kinder vermittelt, bei deren Eltern familienergänzende Hilfen nicht ausreichen. Die Rückkehr in die Ursprungsfamilie ist unwahrscheinlich oder ausgeschlossen. Die primäre Bindung des Kindes an seine leiblichen Eltern tritt in den Hintergrund, die Pflegeeltern werden zu Hauptbezugspersonen. Oft ein Leben lang.

Der Kontakt zu den leiblichen Eltern

Wenn es dem Kindeswohl  entspricht, wird der Kontakt zur Ursprungsfamilie aufrechterhalten. Teresa Moser vom Pflegefamiliendienst erklärt warum: "Für uns alle ist es wichtig, zu wissen wo wir herkommen. ‚Warum sehe ich so aus, wem sehe ich ähnlich? Was ist passiert, war ich ein Wunschkind?‘ Spätestens in der Pubertät suchen wir Antworten auf diese Fragen. Damit ein Pflegekind seine Situation annehmen und verarbeiten kann, kann es wichtig sein, regelmäßig Kontakt zur Ursprungsfamilie zu haben.“ Der Pflegefamiliendienst begleitet die Kontakte und berät Langzeitpflegefamilien während der gesamten Pflegschaft.

Lesen Sie auch den Erfahrungsbericht der Langzeitpflegeeltern Rosemarie und Peter und das Interview mit Langzeitpflegekind Franziska.

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Für mehr Informationen wenden Sie sich gerne an den Pflegefamiliendienst.

*Name geändert