Eltern und Kinder – Betroffene der Ausgangssperre

Durchdrehen vermeiden Teil 3: Ruhe und Auszeiten

In Krisenzeiten ist es wahrscheinlicher, dass es einfach zu viel wird. Dann reißt auch mal die Hutschnur. Wichtig ist, dass Eltern dann Auswege haben, um zur Ruhe zu kommen. Bei Bedarf müssen sie Hilfe von außen fragen und annehmen.

Wenn der Lärm des Familienlebens den ganzen Raum erfüllt und alle unsere Gedanken einnimmt, kann es vorkommen, dass wir einfach nicht mehr können. Wenn dazu noch ständig das Telefon klingelt, das Radio läuft, die Töne der Benachrichtigungen schallen, die Arbeit getan und Schulaufgaben erledigt werden müssen… und all das, zur gleichen Zeit und im gleichen Raum, dann reißt auch mal die Hutschnur.

Es ist schwer in Worte zu fassen, dass wir es nicht mehr ertragen, ständig mit den Kindern zusammen zu sein, die den ganzen Raum einnehmen, uns ermüden oder verschlingen. Dass wir aggressiv werden und uns vorstellen können, auch Gewalt anzuwenden. In diesen extremen Momenten sollte jeder Elternteil die Möglichkeit haben, sich mit anderen Erwachsenen auszutauschen, sagen zu können, dass er nicht mehr kann, dass er aggressiv wird und Lust hat, auch mal hart durchzugreifen.

Zur Ruhe kommen

  • Gehen Sie eine Runde, damit Sie auf andere Gedanken kommen und verschnaufen können!
  • Führen Sie einen kleinen Plausch mit dem Nachbarn über die Mauer, die Hecke hinweg, von Fenster zu Fenster!
  • Rufen Sie einen Freund, Ihre Schwester, andere Eltern an, die Sie aus der Schule kennen!

All das kann gut tun.

Es zu wagen, über solche Gefühle mit anderen zu sprechen, zu sagen, wie sehr man es nicht mehr aushält und dass man davon träumt, AUSSERHALB zu sein... Eine Freundin anrufen und ihr sagen, dass Sie kurz vor der Explosion stehen, einen Fachmann anrufen, der Ihnen in aller Vertraulichkeit zuhört,

Hilfe von außen suchen

Wenn schwierige Emotionen den ganzen Raum einnehmen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die Geduld ausgeht, ist es unerlässlich, um Hilfe zu bitten. Darüber zu sprechen ist zwar schwierig und manchmal schmerzhaft, aber es nimmt Ihnen die Last von den Schultern und gibt Ihnen neue Kraft. Durch seine Nähe hilft uns der Andere, wieder die nötige Distanz zu finden und so die Dinge zu beruhigen. Man findet wieder zu sich selbst.

Die Fachkräfte in Ostbelgien sind auch in dieser Krisenzeit für Sie da, wie eine kleine Blase mit frischer Luft.

Sie haben Fragen oder brauchen ein offenes Ohr?

Anlaufstellen sind:

  • Jugendhilfe – für Fragen von Kindern, Jugendlichen und Eltern zum Familienalltag
  • Beratungs- und Therapiezentrum – für Fragen zu Traumata und seelischen Problemen
  • Kaleido – für gesundheitliche Fragen zu Schwangerschaft, Kindern und Jugendlichen und deren gesunden Entwicklung
  • Telefonhilfe 108 - für Momente, wo man bedrückt oder belastet ist, sich alleine und einsam fühlen, ein offenes Ohr sucht oder einfach mal quatschen will